Paul Ernst Ruppel (1913-2006)

Paul Ernst Ruppel, die Singbewegung und der CS

Manche Sängerinnen und Sänger werden sich noch an heftige Diskussionen in den Chören vor einigen Jahrzehnten erinnen. Als das 'neue Liedgut' in den Chören Einzug hielt, waren längst nicht alle begeistert. Und gemeint waren damit keineswegs neue Pop- und Gospelrhythmen. "Schon wieder so ein schräges Stück mit lauter Disharmonien", meckerte damals mancher. Oder man hörte: "Wir brauchen Lieder, die die Menschen ansprechen!"

Hintergrund dieser Diskussionen waren vielfach Kompositionen von Paul Ernst Ruppel, die seit den vierziger und fünfziger Jahren einem neuen Stil folgten. In der Auseinandersetzung der Zeit, in Abgrenzung vom romantischen Liedgut der Heilslieder, aber auch als Reaktion auf die Verführung des Volkes durch die Emotionalität der Nazis, schuf Ruppel eine Musik, die sich den Idealen der Singbewegung verpflichtet wusste.

Geprägt war diese neue Musik vor allem durch den Rückgriff auf die Reformation und die alten Meister, durch Formstrenge und Wortbezug. Die Singbewegung entdeckte auch die geistige Dimension des Chorsingens neu. Nicht künstlerische Auftritte waren die Aufgabe des Chores, sondern der geistliche Dienst in der Gemeinde. Der Chor sollte Vorsänger der Gemeinde sein und diese in das Lob Gottes mit hineinnehmen.

Horst Krüger hat die Hintergründe dieser Entwicklung und die wichtige Rolle, die Paul Ernst Ruppel darin für den CS gespielt hat, in einem ausführlichen Aufsatz nachgezeichnet. Er ist jetzt erschienen im Jahrbuch Freikirchenforschung, Jahrgann 22, 2013. Der Band enthält neben dem Aufsatz Horst Krügers noch weitere interessante Beiträge zu Musik und Liedgut in den evangelischen Freikirchen.

Das Buch mit insgesamt 260 Seiten kann über die Geschäftsstelle zum Preis von EUR 19,90 bezogen werden. Senden Sie uns eine E-Mail an info@cs-vsg.de

 

Thomas Kraft 

 

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