(Bildrechte: Lothar Veit)

Zum Tod von Rolf Schweizer

Am 6. Juni 2016 verstarb in Selb (Oberfranken) Rolf Schweizer. Der in Emmendingen in Baden am 14. März 1936 Geborene war einer der bedeutendsten und anregendsten Kirchenmusiker der letzten Jahrzehnte. Seine Lieder stehen in so gut wie allen heutigen Gesangbüchern.

Die Sängerinnen und Sänger unserer Chöre haben manche seiner Kompositionen gesungen und singen sie noch.: „Das ist ein köstlich Ding, dem Herren danken“ und“ 0 Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens“, die er schon vor etlichen Jahren komponiert hatte, das heute so aktuelle „Damit aus Fremden Freunde werden“ und das überaus kostbare „Gott wird abwischen alle Tränen“, zu dem er - wie zu dem vorgenannten - selbst auch den Text schrieb, die kleine Kantate „Cantate Domino. Singet dem Herrn ein neues Lied“, die bei der Trauerfeier erklang, die Chorverse zu Psalm 23 und „Das Sorgen liegt uns näher als das Hoffen“ – um nur einige zu nennen.

Ich habe bewundert, wie dieser charismatische Musiker alle Generationen zum Singen und Musizieren anregen konnte, wie wach und nachdrücklich er immer wieder den Gemeindebezug der Kirchenmusik einforderte und praktizierte. Rolf Schweizer war eine beeindruckende und glaubwürdige christliche Persönlichkeit. Er hat in großem Segen gewirkt: als junger Kirchenmusiker in Mannheim, als langjähriger Landeskantor in Pforzheim, im Ruhestand im badischen Elztal, auf Singwochen und Kirchentagen und bei vielen anderen Gelegenheiten.

Die letzten Jahre seines Lebens waren von einer schweren Erkrankung überschattet. im März dieses Jahres feierte er noch seinen achtzigsten Geburtstag. Dann mussten wir von ihm Abschied nehmen. Seine Lieder aber werden weiter gesungen werden:„Ihre Werke folgen ihnen nach“ (Offb 14,13), wie es in den „Musikalischen Exequien“ von Heinrich Schütz heißt. Dieses Werk erarbeiteten wir vor einigen Jahren unter Rolf Schweizers Leitung auf der Kantoreiwoche im Kloster Schöntal: ein Vermächtnis.

Über den Tod hinaus danke ich Rolf Schweizer für sein Wirken und für seine Freundschaft.

Hartmut Handt


Der Text erschien zunächst in „unterwegs“, dem Sonntagsblatt der Evangelisch-methodistischen Kirche. Für die Homepage des CS wurde er vom Autor leicht überarbeitet. Bildrechte: Lothar Veit. 

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