Friedrich Bräuer (1919-2018)

Noch bis November 2017 saß Friedrich Bräuer – wir durften ihn Fritz nennen – in seinem Rollstuhl bei uns im Singkreis in der EFG Berlin-Friedrichshain, alle zwei Wochen donnerstags. Und er sang mit seinen 98 Jahren noch immer einen schönen Tenor. Am 18. Februar 2018 ist er heimgegangen.

Wir verlieren mit ihm einen begeisterten Anhänger und Förderer unseres Chorwerkes. Jahrzehntelang war er Chorleiter und Organist in der EFG Berlin-Köpenick sowie Kreis-Chorleiter. Das Rüstzeug dafür hatte er sich bereits in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg bei Schulungen und Singefreizeiten u.a. mit Paul Ernst Ruppel, Bruno Kittel. Philippus Well und Hans Karin angeeignet. Sie weckten in ihm auch die Freude am Liedgut des Christlichen Sängerbundes. Nach 1945 war er bis zur Wiedervereinigung auch Kassierer der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Gemeindechorwerke in der DDR. Diesen Dienst versah er nicht nur mit Akkuratesse, sondern auch in aller Stille, Bescheidenheit und mit mancherlei Tricks, die in der damaligen Zeit nötig waren.

Im Landesverband Berlin-Brandenburg des Christlichen Sängerbundes war er Ehrenvorstandsmitglied und konnte uns mit seinem profundem Wissen und seinen musikalischen Fähigkeiten ein guter Ratgeber sein.

Ab Mitte der neunziger Jahre trat er mit der überwiegenden Zahl seiner Sänger dem Jubal-Chor, später Laudate-Chorgemeinschaft, bei. So hatte ich die Ehre, mehr als zwanzig Jahre sein enger Weggenosse zu sein. Gemeinsame Reisen, Freizeiten und Aufführungen mit dem Chor führten bis zuletzt zu einer engen Verbundenheit mit ihm. Dafür danke ich ihm ganz persönlich. Er war und bleibt mir ein Vorbild als Christ und als Sänger.


In Dankbarkeit, Dr. Bernhard Lorenz

 

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