
Erinnerungen an Ilse Wolf
Zwei Jahre nach dem Tod von Werner Wolf verstarb im Februar seine Frau Ilse
Wolf im Alter von 96 Jahren. Die beiden bestimmten über Jahrzehnte das
Gemeindeleben in der Kreuzkirche Hamburg‐Harburg wesentlich mit.
Ilse Wolf gestaltete über 40 Jahre die Gemeindemusik und leitete den
Gemeindechor der Kreuzkirche. Sie arbeitete als ehrenamtliche Kantorin in
ihrer Gemeinde treu und zuverlässig. Konsequent und streng führte sie ihren
Chor auf ein hohes Niveau, so dass große Chorwerke aufgeführt werden
konnten. Im Christlichen Sängerbund unterstützte sie als Singleiterin die Arbeit
der Kantoren Paul Ernst Ruppel und Horst Krüger und war immer offen für
neue Projekte und Ideen. Ilses Blick auf die Kinder in ihrem Umfeld ermöglichte
vielen eine musikalische Laufbahn, die dann später auch in anderen Gemeinden
aktiv die musikalische Gestaltung der Gottesdienste übernahmen. Darüber
hinaus führte sie ein offenes Haus, so dass viele Studierende am damaligen
Predigerseminar in Hamburg-Horn bei ihr zu Gast waren.
Sie diente Gott mit ihren Gaben und verzichtete auf die Gesangskarriere in
Konzerthäusern, die ihr nach dem Studium offen stand. Ihr Platz war und blieb
die Ortsgemeinde. Dankbar erinnern sich viele Musiker und Musikerinnen, aber
auch viele Chorsänger und Sängerinnen an Ilse Wolf, die große Musikerin, die
mit ihrer Kreativität, Musikalität und ihrem tiefen Glauben an Gott ein Vorbild
wurde. Ihr Flügel steht in ihrer Gemeinde und andere setzen mit ihm fort, was
ihr zeitlebens so wichtig war: zum Lobe Gottes Lieder singen.
Kirsten und Georg Jegminat, Kreuzkirche HH-Harburg. Foto: privat.