Der Chor der EFG Hamburg-Schnelsen beim Stationssingen

Stationssingen: ein schöner und wichtiger Dienst

Wenn man ins Krankenhaus muss, lebt man für eine gewisse Zeit in einer Art Ausnahmezustand: Warten auf Untersuchungen, Diagnosen und Therapien, leben zwischen Hoffen und Bangen, und dazwischen Langeweile, weil auch im Krankenhaus das Fernsehprogramm nicht besser ist als zuhause.

Dort hinein klingt plötzlich Chormusik: „Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt...Du bist ja doch der Herr, auf den wir hoffen... Kommt nun der Abend mit leisem Ton...“

Mehrmals im Jahr trifft sich der Gemischte Chor der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde Hamburg–Schnelsen am frühen Samstagabend im Albertinen–Krankenhaus in Schnelsen. Chorleiter Thomas Pfeifer hat aus dem umfangreichen Repertoire des Chores Lieder herausgesucht, die in die Situation der Patienten hineinsprechen. Es sind vor allem Loblieder, Lieder, die Mut machen und Abend- und Segenslieder, die den Zuhörern helfen, zur Ruhe zu finden. 

Nun ziehen wir als Chor von Station zu Station. Die Zimmer werden auf Wunsch der Patienten geöffnet, denn wir singen auf dem Gang. Wir beginnen immer mit einem Loblied, gefolgt von einem mutmachenden Bibelvers. Das zweite Lied lädt zum Nachdenken und Annehmen ein. Darauf laden wir die Patienten ein, mit uns am Sonntagmorgen „unten in der Kirche“ ( sie ist direkt an das Krankenhaus angebaut!) einen Gottesdienst zu feiern, oder ihn über das Hörkissen im Krankenzimmer zu erleben. Nach dem Abendlied rufen wir im Chor: „Wir wünschen eine gute Nacht und einen gesegneten Sonntag!“

Die Reaktionen auf unseren Einsatz sind recht unterschiedlich. Sie reichen von Ablehnung und Desinteresse über Erstaunen und Neugierde bis hin zu Dankbarkeit und echter Freude. Beim Verabschieden wird manchmal geklatscht, Gesichter, die vorher traurig dreinschauten, ziert nun ein Lächeln, auch eine Träne fließt schon einmal.

Wir sind sicher, es ist ein guter Samen, den wir auswerfen und er bringt Frucht. Gott spricht durch unsere Lieder in die Herzen unserer Zuhörer hinein und kann ihnen neue Hoffnung und Zuversicht schenken, die Zeit im Krankenhaus gut zu überstehen.

Dass wir mit wenig Aufwand und guten Liedern diesen Menschen Freude bereiten können, macht uns dankbar. Mit diesen guten Erfahrungen segnet Gott auch unsere Chorgemeinschaft und wir wünschen uns, dass wir diesen schönen und wichtigen Dienst noch lange tun dürfen.

Joachim Duske

Ähnliche Artikel:

Zurück